Die drei Preiskategorien sind der von der KLIMA ARENA (Klimastiftung für Bürger) gestiftete Bürger:innen-Preis, der von klimaaktiv gestiftete K3-Preis für Klimajournalismus sowie der Eunice-Foote-Preis für Wissenschaftskommunikation. Insgesamt ist der Preis mit 15.000 Euro dotiert. Für den ersten Preis in jeder Kategorie gibt es 4.000 Euro, für die zweiten Preise jeweils 1.000 Euro.

Der K3-Preis soll Projekte auszeichnen, die innovative Formen der Klimakommunikation betreiben und so Menschen für mehr Klimaschutz aktivieren und motivieren. Er würdigt also Menschen, Initiativen und Institutionen aus dem deutschsprachigen Raum, denen es in besonderer Weise gelungen ist, wirksame Klimakommunikation zu leisten.

Bekanntgegeben und prämiert werden die Gewinnerinnen und Gewinner im Rahmen des diesjährigen K3-Kongresses am 26. September in Graz.

K3 Preis Nominierung

Folgende 23 Projekte und Initiativen sind für die drei Preiskategorien nominiert:

Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA für Kommunikationsformate
aus Alltag und Arbeitswelt, Kommune, Gemeinde und Nachbarschaft

  • VierWende ist eine von der Berliner co2online gGmbH gegründete Community für Hausbesitzer:innen, die ihr Zuhause fossilfrei gestalten wollen. Die Community soll dank des Erfahrungsaustauschs und Peer-Group-Learnings bei den Hausbesitzer:innen Ängste und Verunsicherungen in die Energiewende abbauen.
  • Das in der Region Rhein-Voreifel ansässige KlimaPatenNetzwerk hat sich als Ziel gesetzt, durch persönliche Kontakte und lösungsorientierten Austausch mit Klimainteressierten in der Region dafür zu werben, die vielfältigen Möglichkeiten für mehr Klimaschutz auch zu nutzen.
  • Mit seiner Klimabotschafter-Ausbildung leistet der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord einen Beitrag dazu, Menschen faktenbasiert und praxisnah für die Auswirkungen des Klimawandels und für Klimaanpassungsmaßnahmen zu sensibilisieren. Die Klimabotschafter des Naturparks sollen die klimatischen Veränderungen als Multiplikator:innen in ihrem privaten und beruflichen Umfeld für andere sichtbar machen.
  • Die Initiative Landmarks for Future nutzt ausgehend vom Grazer Uhrturm Wahrzeichen als Klimabotschafter, indem sie die Beleuchtung der Gebäude zum Senden des Morsecodes „SOS“ nutzen. Auf diese Weise soll ein Gedankenspiel bei den Passant:innen ausgelöst werden.31 Days Challenge
  • 31 Days Challenge regen Menschen in der Schweiz dazu an, ihr Auto 31 Tage stehenzulassen. Im Gegenzug erhalten sie kostenfrei ein Generalabonnement für den öffentlichen Nahverkehr und Zugang zu Bike- und Car-Sharing-Anbietern. Idealerweise regt dies die Haushalte an, anschließend ihr Auto dauerhaft stehenzulassen.
  • Beim Partizipationsprojekt Wiener Klimateam können sich Menschen in Wien einbringen und kreative Ideen für Klimaschutz in ihrem Bezirk vorschlagen, die dann gemeinsam mit Expert:innen zu einem Projekt weiterentwickelt werden sollen. Eine Bürger:innen-Jury entscheidet am Ende darüber, welche Projekte in ihrem Bezirk umgesetzt werden.
  • Mit dem Projekt Bonn4Future - Wir fürs Klima wurde ein Bürgerbeteiligungsverfahren gestartet und umgesetzt, bei dem Bürger:innen und Expert:innen in vier Klimaforen einen Klima-Aktionsplan erarbeitet haben. Dieser zeigt, wie die Transformation zur klimaneutralen Stadt gelingen kann.
  • Auf dem Youtube-Kanal Energiesparkommissar finden Interessierte kostenfrei umsetzungsrelevante Antworten zu Energieeffizienz und energetischer Modernisierung. Sein Wissen vermittelt „Kommissar“ Carsten Herbert auf positive Weise an fast 100.000 Abonnent:innen.Energiesparkommissar
  • Das interdisziplinäre Filmprojekt Kinder machen Kino aus Klagenfurt ermöglicht es Kindern, unterstützt durch Expert:innen, Kurzfilme zu Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung zu realisieren. Spezielle Klimaworkshops fördern das Umweltbewusstsein der Kinder zusätzlich.

 

Eunice-Foote-Preis für Klimakommunikation
für Klimakommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung

  • Das Projekt Girls* on Ice Austria bietet jungen Frauen zwischen 15 und 17 Jahren kostenfreie zehntägige Gletscherexpeditionen an, bei denen sie die Auswirkungen des Klimawandels selbst erleben und eigene Forschungsprojekte durchführen, die anschließend öffentlich präsentiert werden.
  • Das Projekt Zukunftsbilder stellt vier von Expert:innen entwickelte Zukunftsbilder für Deutschland im Jahr 2040 vor, die verschiedene Wege zur Erreichung von Klimazielen und einem guten Leben für alle aufzeigen. Ziel ist, eine informierte öffentliche Debatte und gemeinsames Handeln zu fördern. Lediglich in einem der Szenarien fehlt der Mut zu Veränderungen und zeigt dadurch kein positives Bild.
  • Die Tourismusregion Saalfelden Leogang hat gemeinsam mit der KLAR Region Pinzgau die Klimawanderung Saalfelden Leogang ins Leben gerufen – eine wöchentliche, geführte Wanderung zum Thema Klima und Natur. Das Angebot ist ins Sommererlebnisprogramm der Region integriert und österreichweit einzigartig.
    Klimawanderung Saalfelden
    Abb. 1
  • RE:GENERATION kombiniert positives Storytelling, Wissenschaftskommunikation, Land-Art und Engagement in einer Open-Air-Ausstellung im UNESCO-Welterbe Park Sanssouci, um z.B. auf die durch Extremwetter verursachten Baumschäden aufmerksam zu machen und Besucher zu klimafreundlichen Handlungen zu inspirieren. 30 Stationen präsentieren Lösungen zur Stärkung der Baumesresilienz und zu lokalen Klimaschutzaktionen.
  • Das Projekt Vision:En – Bürgerbeteiligung 3.0 will die aktive Bürgerbeteiligung an der lokalen Energiewende fördern. Es stellt ein interaktives, verhaltenswissenschaftlich inspiriertes Tool bereit, mit dem die Teilnehmenden in moderierten Veranstaltungen in Gruppen Wind- und Solarenergieanlagen auf einer interaktiven Oberfläche platzieren können, um so ein Energieziel für 2045 zu erreichen. Durch das Vermitteln von Selbstwirksamkeit, Transparenz und spielerischen Wettbewerb soll so die Akzeptanz und Unterstützung der Energiewende vor Ort erhöht werdn.
  • FaBiKli kombiniert Fassadenbegrünungen an Schulen mit transformativer Bildungsarbeit zu Energie, Ökologie, Klimakrise und Biodiversität, um nachhaltiges Handeln zu fördern. Das Projekt, angesiedelt beim Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) in Berlin wird von der TU Berlin wissenschaftlich begleitet und mit Unterstützung von Schüler:innen ausgewertet.
    Klimatreppe St. Gallen
    Abb. 2
  • Die Installation Klimatreppe St. Gallen zeigt mit 162 Klimastreifen, wie sich die Temperatur Schritt für Schritt seit der industriellen Revolution bis heute verändert hat. Eine Tafel und der QR-Code am Fuß der Treppe weisen Passant:innen auf die zugehörige Webseite mit weitergehenden Informationen hin.

 

 

K3-Preis für Klimajournalismus

  • In dem Podcast Climate Gossip sprechen Samira El Hattab und Jule Zentek über aktuelle News, Debatten und Gerüchte aus der Klimapolitik. Ihr Ansatz ist dabei „normal zu quatschen“ und niedrigschwellig zu sein, sodass jeder die Inhalte verstehen kann.Climate Gossip
  • Challenge Accepted ist ein Angebot des Schweizer Online-Magazins Republik und ein Hybrid aus Community, Veranstaltungen und journalistischen Inhalten, verbunden durch einen kostenlosen Newsletter. Zielgruppe sind alle, die an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Klimakrise interessiert sind.
  • Die Hosts Luca Leicht, Patrick Lang und Gerd Stegmaier des Moove - Der New Mobility Podcast gehen gemeinsam der Frage nach, mit welchen Technologien eine Wende zur klimafreundlichen Mobilität gelingen kann. Dabei kommen sie mit Personen aus Forschung, Entwicklung, Politik und Wirtschaft ins Gespräch.
  • Mit Klimafolgen – Ist Deutschland vorbereitet? präsentiert ein Rechercheverbund aus BR, NDR, WDR und CORRECTIV eine aufwändige Datenerhebung, sowie Hintergrundgespräche und Expert:innen-Interviews. Das Projekt soll zeigen, welchen durch den Klimawandel bedingten Risiken Deutschlands Regionen jetzt schon ausgesetzt sind – und wie sie sich an die Folgen des Klimawandels anpassen.
  • „Auch das noch?“ - der freundliche Krisenpodcast ist ein Angebot der Wochenzeitung Die Zeit, das Mensch-Natur-Krisen thematisiert und Bezüge zwischen den einzelnen Krisen herstellt. Zum Ende jeder Folge gibt es einenSprung in die Zukunft, um auch Geschichten des Gelingens zu erzählen.
  • Mit dem Klima-Podcast „Der letzte Aufguss“ berichtet das Klima-Team der österreichischen Tageszeitung  Die Presse über Klima, Umwelt, Energiewende, Biodiversität und Klimapolitik. Besonderes Augenmerk liegt darauf, größere Zusammenhänge zu erklären und diese in Kontext zu setzen.
    Der letzte Aufguss
    Abb. 3
  • Das ZIBMagazinKLIMA des ORF liefert im Hauptabend seit über zwei Jahren kompaktes Klima-Wissen in moderner Aufmachung und richtet sich vorwiegend an ein jüngeres Publikum, indem es wissenschaftliche Fakten zur Erderwärmung und Lösungsansätze vermittelt und die Energiewende begleitet. Konzipiert hat dDie Sendung Gerhard Maier, der sie gemeinsam mit Marcus Wadsak moderiert.

 

Die Träger 

Sieben Organisationen aus Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben den K3-Preis für Klimakommunikation. Zu ihnen zählen das Climate Change Centre Austria (CCCA), das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), die KLIMA ARENA der Klimastiftung für Bürger im baden-württembergischen Sinsheim, klimaaktiv (die Klimainitiative des Österreichischen Umweltministeriums), das Wissenschaftsportal Klimafakten, ProClim - Forum für Klima und globalen Wandel der Schweizer Akademie der Wissenschaften sowie das National Centre für Climate Services Schweiz (NCCS).

Die Jury

Die Preisjury besteht aus elf renommierten Fachleuten aus den Bereichen Klimawandel, Klimakommunikation und Klimajournalismus. Ihr gehören 2024 an: Werner Boote (Filmemacher und Vortragsredner), Sebastian Klein (Deutsches Klima-Konsortium), Severin Marty (Nationale Akademie der Naturwissenschaften Schweiz), Carel Mohn (Klimafakten), Benedikt Narodoslawsky (Buchautor und Journalist), Irene Neverla (Professorin für Journalistik und Kommunikationswissenschaft), Julian Schmid (klimaaktiv), Martha Stangl (Climate Change Centre Austria), Bettina Walch (Geschäftsführerin Plan Biodivers), Selma Weber (Kommunikationsabteilung des luxemburgischen Ministeriums für Klima, Umwelt und Biodiversität), Bernd Welz (Vorstandschef der Klimastiftung für Bürger).

K3-Kongress zu Klimakommunikation

Der K3-Preis ist eng angelehnt an den K3-Kongress zu Klimakommunikation, der weitgehend von den gleichen Organisationen veranstaltet wird und das nächste Mal vom 25. bis 26. September 2024 in Graz stattfindet. Der Kongress möchte mit der Frage nach wirksamer Klimakommunikation Menschen zum Handeln bewegen. Er gibt einen Überblick über den internationalen Stand der Forschung zur Klimakommunikation und macht neue Erkenntnisse aus der Forschung nutzbar und vernetzt wichtige Akteur:innen aus den Bereichen Politik, Verwaltung und Wirtschaft, Interessensvertretung, NGOs sowie Medien und PR.

 

Weitere Informationen: https://k3-klimakongress.org/k3-preis-2024/

Abbildungen: 1: saalfelden-leogang.com, 2: Katharina Reidl, 3: Niklas Schanubelt