Die Information selbst ist allgemein bekannt: Der Großteil der menschengemachten Treibhausgase, die sich gegenwärtig in der Erdatmosphäre befinden, stammt aus Staaten wie Deutschland, Großbritannien oder den USA. Auch wenn Schwellenländer wie China oder Indien inzwischen längst zu Großemittenten aufgestiegen sind, ist deren Verweis auf die historische Verantwortung der Industriestaaten nicht von der Hand zu weisen.

Um diesen Fakt anschaulich darzustellen, hat das britische Online-Magazin Carbon Brief eine interaktive Animation programmiert. Sie stellt historische Emissionsdaten für die Jahre 1750 bis 2010 grafisch dar. Mit einem Schieberegler können die Nutzer durch die Jahrhunderte reisen. Dabei wird deutlich, wie sich die industrielle Revolution (und damit auch der CO2-Ausstoß) von England aus erst über Europa und die USA und schließlich auf die ganze Welt ausgebreitet haben.

Die Darstellung ist natürlich schematisch: Es wird lediglich der Kohlendioxid-Ausstoß aus der Verbrennung fossiler Energieträger und der Zementproduktion gezeigt - denn für CO2-Emissionen aus anderen Quellen wie etwa der Landwirtschaft oder Abholzung, aber auch für weitere Treibhausgase wie Methan fehlen ähnlich verlässliche und detaillierte Zeitreihen. Auch stellen die Punkte auf der Weltkarte keine einzelnen CO2-Quellen (Kraftwerke, Hochöfen etc.) dar. Das Team von CarbonBrief hat die historischen Emissionsdaten für die einzelnen Länder und Jahre umgerechnet auf die Bevölkerungsdichte der jeweiligen Jahre und Weltgegenden und das Ergebnis dann in einer Auflösung von höchstens 10x10 Kilometern auf der weltweiten Landmasse dargestellt.

Nichtsdestotrotz führt das Ergebnis vor Augen, warum Staaten wie die USA, Deutschland oder Großbritannien ungeachtet der heutigen Emissionsverteilung auf der Welt eine hohe Verantwortung für den Klimaschutz haben. Anzumerken ist allerdings auch: Bis in die 1970er konnten die Emittenten zumindest mit Blick auf das Klima guten Glaubens handeln. Dass Treibhausgasemissionen das Klima schädigen, ist erst seitdem allgemein bekannt.

Hinweis: CarbonBrief wird ebenso wie klimafakten.de von der European Climate Foundation gefördert.

tst