Dr. Helmut Gold, Direktor des Museums für Kommunikation in Frankfurt, begrüßt die Gäste und Preisträger:innen. In dem Museum läuft noch bis zum 27. August 2023 die Ausstellung „Klima_X“. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie wir unsere Untätigkeit in Sachen Klima überwinden können. Ab September wird die Schau im Berliner Kommunikationsmuseum zu sehen sein.
Laudatorin und Jury-Mitglied Maria Furtwängler zeigte sich inspiriert und ermutigt von den ausgezeichneten Projekten. In ihrer Rede ging sie auf den großen Einfluss der Medien auf unsere Wahrnehmung der Realität ein und lobte die K3-Preisträger:innen: „Die Projekte zeigen allesamt, dass man lösungsorientiert über Klimaschutz sprechen kann“. Sie betonte außerdem, dass wir in Debatten über die Klimakrise auch über Moral sprechen müssten. Nur so könnten sich in unserer Gesellschaft gemeinsame Vorstellung über ein gutes Leben und eine lebenswerten Welt entwickeln. Ihre Rede beendete sie mir ihrem größten Wunsch an die Klima-Kommunikator:innen: „Seien wir politisch, verändern wir die Rahmenbedingungen.“
Der Blogger und Podcaster Patrick Breitenbach (2045 by Design or by Disaster) moderierte die Veranstaltung.
Matthias Ammann ist am Citizen-Science-Projekt "3-2-1-heiß!" beteiligt: es spürt mit Hilfe von Anwohnenden Hitzeinseln in den Gemeinden des Schweizer Kantons Aargaus auf. Es wurde mit dem 2. Preis in der Kategorie "Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA ausgezeichnet.
Im wahrsten Sinne auf die Straße gebracht wurde "3-2-1heiß!" von Catta, einer von Pia Viviani (Foto) gegründeten Beratungsagentur für Wissenschaftskommunikation aus Aarau.
Der erste Preis in der Kategorie Klimajournalismus ging an das Netzwerk Klimajournalismus Österreich. Das Netzwerk treibt die Klimaberichterstattung im Land voran und unterstützt Journalist:innen dabei, Klimathemen in ihren Medien umzusetzen. Verena Mischitz und Katharina Kropshofer waren für die Preisverleihung nach Frankfurt gekommen.
Den zweite Preis der Kategorie Klimajournalismus erhielt Klimaredaktion der Journalismus-Plattform CORRECTIV , die zu drängenden Fragen in der Klimakrise recherchiert, Wissen teilt und vernetzt. CORRECTIV-Klimareporterin Gesa Steeger nahmn die Auszeichnung entgegen.
Die „packsdrauf“-Solarpartys erhielten den ersten Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA (Klimastiftung für Bürger). Bisher haben in ganz Deutschland bereits Hunderte solcher Nachbarschaftspartys stattgefunden und zum Mitmachen bei Solarenergie ermutigt, berichteten Caroline Kray (links) und Susanne Jung vom Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV). Der SFV hat das Projekt initiiert.
Das Projektteam von „3-2-1- heiss!“ (Pia Viviani, Clémence Rüegsegger, Matthias Amann und Norbert Kräuchi,von links) mit Bernd Welz von der KLIMA ARENA/Klima-Stiftung für Bürger.
Einen weiteren zweiten Preis in der Kategorie Bürger:innen-Preis gab es für ein weiteres Schweizer Projekt gegen Versiegelung und überhitzte Städte: Als Asphaltknackerinnen wollen Bettina Walch und Isabella Sedivy (von links) Betonflächen aufbrechen – und auch Vorurteile in den Köpfen.
Das Projekt „Klimaausreden“ erhielt den ersten Preis der Eunice-Foote-Auszeichnung für Klimakommunikation. Das Projekt räumt mit gängigen Mechanismen auf, mit denen wir uns so oft vor mehr Klimaschutz drücken. Thomas Brudermann analysiert als Psychologe die gedanklichen Mechanismen hinter den Ausreden, die Waldwissenschaftlerin Annechien Hoeben hat sie grafisch illustriert.
Der zweite Preis der Kategorie ging an das Projekt „Plant a SEEED“. Mit einem Begleitprogramm zu fünf Konzerten der Band SEEED machten sie für Konzertbesucher:innen Nachhaltigkeitsthemen erlebbar. Pauline Schäch und Rosa Hoelger von "The Changency" wollen damit unter Beweis stellen, dass Musik und Nachhaltigkeit sich perfekt ergänzen können.
Das „Mutter-Erde-Telefon“ erhielt eine besondere Erwähnung. Wer den Hörer des schwarzen Telefonapparats anhebt, wird direkt mit unserem Planeten verbunden, der mittels Künstlicher Intelligenz (KI) Fragen beantworten und Ratschläge geben kann. Falko Saalfeld gehört zu den Projektentwicklern.
Die Preisträger:innen des K3-Preises stehen für Zehntausende Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die die Gesellschaft in Sachen Klima ins Handeln bringen wollen. Im Alltag kann das mühsam und frustrierend sein - aber neue Ideen dabei können auch wahre Motivationswirbel auslösen.
Einen Artikel, in dem die ausgezeichneten Projekte näher vorgestellt werden, finden Sie hier.
Fotos: Stefanie Kösling