Ungeachtet aller Reformdebatten und Kritik an seinen internen Abläufen genießt der IPCC unter deutschen Klimaforschern weiterhin hohes Ansehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP) der Universität Hamburg unter seinen Wissenschaftlern durchgeführt hat. Demnach plädierte eine übergroße Mehrheit (80 Prozent) dafür, dass auch künftig IPCC-Berichte produziert werden - und sie würden sich auch selbst an der Erstellung beteiligen.

Dies sei "nicht unbedingt zu erwarten" gewesen, sagte die Autorin der Studie, die Medienwissenschaftlerin Imke Hoppe. In der Tat wird seit Vorlage des Fünften Weltklimaberichts (AR5) in der Forschercommunity (aber auch in der Politik) durchaus kontrovers über den IPCC, seine Arbeitsweise und seine Ergebnisse diskutiert.

Dennoch werde der aktuelle AR5 als "fachübergreifende Enzyklopädie klimarelevanten Wissens" geschätzt, fasst Hoppe das Meinungsbild unter den Forschern zusammen. Für ihre Studie hatte sie rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Karrierestufen befragt, von der Professorin bis zum Doktoranden. 82 Prozent der Befragten nutzen demnach den AR5, um eine Zusammenfassung des aktuellen Stands des Wissens zu erhalten.

Über den Fokus künftiger IPCC-Reports gehen die Ansichten jedoch auseinander. Gut die Hälfte der Befragten plädiert dafür, dass - wie bisher gleichermaßen globale wie auch regionale Entwicklungen behandelt werden. Jeweils rund 20 Prozent hingegen befürworten einen ausschließlich regionalen beziehungsweise einen ausschließlich globalen Horizont.

tst