Übernächste Woche ist es soweit: Auf einer Pressekonferenz im südkoreanischen Incheon wird der Weltklimarat IPCC am 8. Oktober einen Sonderreport zu den Folgen eines weltweiten Temperaturanstiegs um 1,5 °C vorstellen - und über Möglichkeiten, die Erderhitzung noch auf dieses Maß zu begrenzen. Rund zwei Jahre haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt an dem Bericht gearbeitet, erwartet wird eine vergleichsweise schlanke Publikation von etwa 200 Seiten.
Leichte Kost wird der Sonderreport (im IPCC-Jargon abgekürzt als "SR1.5") dennoch nicht. Verschiedene Wissenschaftsorganisationen veranstalten deshalb Vorab-Briefings vor allem für Journalistinnen und Journalisten - aber die dort gelieferten Informationen sind auch für andere Interessierte hilfreich, etwa Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen, Parteien, Behörden oder Forschungsinstitutionen.
Pressekonferenzen, Interviews, Infoblätter, Grafiken
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) zum Beispiel hat am heutigen Mittwoch ein Pressegespräch mit Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Oliver Geden von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) und Christiane Textor von der Deutschen IPCC-Koordinierungsstelle (De-IPCC) veranstaltet. Auf der DKK-Website sind die Vorträge abrufbar, außerdem weitere Hintergrundinformationen, etwa zur Arbeit deutscher Forschungseinrichtungen mit Bezug zum 1,5°-Sonderbericht. Ergänzend dazu hat die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle eine kleine Handreichung speziell für Journalisten vorgelegt mit Hinweisen zur Pressearbeit des IPCC und zu möglichen deutschen Interviewpartnern.
Bereits in der vergangenen Woche hat die Schweizer Akademie der Naturwissenschaften in Bern ein ähnliches Hintergrundbriefing veranstaltet. Dort sprachen unter anderem die IPCC-Mitautoren Andreas Fischlin und Sonia Seneviratne (beide von der ETH Zürich). Die kurzen Einführungsvorträge sind als Video auf der Akademie-Website abrufbar, ebenso die herausgegebenen Materialien.
Hier auf klimafakten.de sind in den vergangenen Wochen und Monaten bereits einige Hintergrund-Beiträge zum 1,5°-Sonderreport erschienen. So erklärten im Januar vier Expertinnen und Experten, welche Bedeutung ihre Einschätzung nach der Bericht für die Klimadebatte haben wird. Im Juli fragten wir den Berliner Klimaforscher Carl-Friedrich Schleussner, ob neue Forschungsergebnisse der Menschheit tatsächlich mehr Spielräume fürs Einhalten des 1,5°-Limits geben. Und im August haben wir in einer Infografik zusammengestellt, ob das halbe Grad zwischen 1,5° und 2° Erhitzung wirklich einen Unterschied macht. Wichtige Fakten zum Weltklimarat und seiner Arbeit liefert zudem unser zweiteiliges IPCC-Kurzporträt.
Die Übersichtsseite des IPCC zu seinem 1,5°-Sonderreport mit zahlreichen Detailinformationen zum geplanten Inhalt wie auch zum gesamten Redaktionsprozess findet sich übrigens hier.
Toralf Staud