Mehr als zwölf Jahre sind seit der Gründung von Klimafakten vergangen. Als wir im Herbst 2011 erstmals online gingen, war der enttäuschende UN-Klimagipfel von Kopenhagen noch frisch im Bewusstsein, zunehmend schwappten Falschbehauptungen zum Klimawandel aus dem angelsächsischen Raum in die deutschsprachigen Debatten. Unsere Antwort damals: Ein Online-Portal, das den tatsächlichen Stand der Forschung in allgemeinverständlichen Worten darstellt und handliche Argumentationshilfen gegen populäre Mythen liefert. Und so sah es aus:

In Kooperation mit SkepticalScience.com, der damals wie heute weltweit führenden (englischsprachigen) Plattform zum Thema, veröffentlichten wir nach und nach knapp 50 Faktenchecks – und wurden immer bekannter. In führenden Medien und Wissens-Portalen wie ZEIT, tagesschau.de oder Wikipedia wurden und werden unsere Texte zitiert und verlinkt, ungezählte Anfragen von Leserinnen und Lesern belegen die Reichweite und den Nutzwert unserer Inhalte.

"Jeder Mensch hat ein Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Fakten", lautete damals – in Anlehnung an den US-Senator Daniel P. Moynihan – unser Slogan. Dank langfristiger Förderungen durch die Stiftung Mercator und die European Climate Foundation (ECF) konnten wir gesicherte Fakten zum Klimawandel bald auch in anderer Form liefern, als Infografiken im Web und auf Papier oder auch in kompakten Broschüren, die Ergebnisse des Fünften IPCC-Sachstandsberichts von 2013/14 für verschiedene Branchen und Sektoren zusammenfassten. Und arbeiteten mit immer mehr renommierten Institutionen zusammen, etwa dem Deutschen Klima-Konsortium, dem Deutschen Wetterdienst, der Helmholtz-Forschungsgemeinschaft, dem Climate Change Center Austria, der Schweizer Akademie der Wissenschaften und vielen, vielen anderen.

Von Faktenchecks zum Kommunikations-Handbuch zum Trainings-Angebot

Was uns im Laufe der Jahre aber auch immer klarer wurde: Fakten allein reichen nicht, damit sich die Gesellschaft zu mehr Klimaschutz entschließt. Es gibt Hürden und Widerstände gegen das Thema, die unter anderem mit psychologischen Mechanismen zu tun haben – und die man kennen sollte, will man möglichst viele Menschen erreichen . Nach unserem ersten Relaunch 2016 (Bild unten) wurde der Blick auf diese Metaebene unser zweiter Schwerpunkt: also neben dem Was der Kommunikation auch auf das Wie. "Fakten besser vermitteln", nannten wir damals das neue Ressort. Und unser Claim war fortan: "Klima. Sprechen wir darüber".

Dann ging es eigentlich sehr schnell: Nachdem wir in vielen Meldungen die neuesten Erkenntnisse der Sozialforschung zu wirksamer Klimakommunikation für die deutsche Fachöffentlichkeit aufschrieben, lag der Gedanke nahe, alles in einem Buch zusammenzufassen. Unser multimediales Handbuch "Über Klima sprechen" entstand.

Und fortan hörten wir immer öfter: "Ist ja toll, was Ihr aufgeschrieben habt ... aber wo kann ich das jetzt üben?" Immer öfter wurden wir zu Workshops und Vorträgen eingeladen – und entwickelten deshalb Trainings, die wir ab heute auch auf unserer neuen Website präsentieren: Im Bereich "Akademie" (oben im Kopf der Website) finden sie die ersten Weiterbildungs-Veranstaltungen, die Sie als Einzelperson konkret buchen können. Außerdem einen Querschnitt des Angebots, mit dem wir Organisationen bei besserer Klimakommunikation unterstützen.

Diese Erweiterung unseres Angebots haben wir genutzt, um nach rund acht Jahren auch unser Auftreten aufzufrischen: Unsere neue Website ist heller und (hoffentlich) übersichtlicher. Im neuen Logo lassen wir die Endung .de weg und machen damit deutlich, was schon lange unser Anspruch ist: auch in Österreich, der Schweiz und im gesamten deutschsprachigen Raum zu wirken. Und unter dem Rubrum "Community" wollen wir künftig Angebote für die Vernetzung der zehntausenden Menschen machen, die im Bereich Klimakommunikation aktiv sind – der von uns initiierte K3-Kongress und der K3-Preis, den sie dort finden, sollen nur ein Anfang sein.

Der Stand der Forschung verständlich dargestellt – künftig auch zu Klimaschutz-Lösungen

Mit einer weiteren Neuerung kehren wir auf gewisse Weise zu unseren Anfängen zurück: Im Bereich "Klimawissen" finden Sie ab sofort – neben unseren weiter aktuellen Faktenchecks zu naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels ("Fakt ist...") – ein neues Ressort namens "Was nützt?". Mit ihm reagieren wir darauf, dass sich die Einwände gegen Klimaschutz in den vergangenen Jahren merklich verändert haben: Das blanke Leugnen der menschengemachten Klimakrise (mit den typischen PLURV-Methoden der Desinformation) wird seltener; häufiger hingegen wird das, was die Forschung "Discourses of Delay" nennt, zu Deutsch: Verzögerungsdiskurse. Mit verschiedenen Typen von Ausflüchten ("Nicht ich. Nicht jetzt. Nicht so. Zu spät.") wird schneller und starker Klimaschutz abgewehrt – und dabei oft so getan, als sei gar nicht klar, was man denn tun könne.

Tatsächlich aber hat die Forschung nicht nur die Grundfragen zum Klimawandel geklärt, sondern auch einen großen Fundus an Wissen über Klimaschutz-Lösungen erarbeitet: Darüber, welche Technologien wirksam sind. Welche schnell genug "hochgefahren" werden können. Und welche eher wenig bringen. In öffentlichen Debatten jedoch – in Talkshows ebenso wie in Parteitagsreden – wird häufig so getan, als sei noch zu vieles ungewiss, als müsse man noch warten, bevor man Entscheidungen trifft.

Um hier den Nebel zu lichten, bereiten wir künftig auch den Stand der Forschung zu Möglichkeiten der Emissionsminderung (im Fachjargon: mitigation) allgemeinverständlich auf. Die Form dabei ist neu – statt klassischer Faktenchecks gibt es im Ressort "Was nützt?" handliche Frage-Antwort-Texte. Die Qualität aber ist die alte – alle Artikel sind gründlichst recherchiert, basieren auf Bewertungen des IPCC oder anderen soliden Forschungspublikationen und wurden vor der Veröffentlichung nochmals von Fachleuten geprüft. Die ersten, pilothaften Texte finden Sie in diesem Ressort  – wir arbeiten daran, dass es in den kommenden Monaten und Jahren noch viele mehr werden.

So, genug der Worte. Jetzt schmökern und stöbern Sie bitte herum auf unseren neuen Seiten. Wir hoffen, die neue Gestaltung und das neue Angebot gefällt und hilft Ihnen. Und Schreiben Sie uns gern, wie Sie unsere neue Website finden. Und genauso gern, was wir noch besser machen können oder was Ihnen fehlt!

Ihr Klimafakten-Team