Weintrauben, der Schweizer Wald, Penne Carbonara, Eis, Fledermäuse, Menschen - alle diese Dinge werden auf die eine oder andere Weise durch Klimawandel bedroht. Und genau deshalb haben verschiedene Leute diese Dinge im Rahmen der neuen Kampagne der Schweizer Klima-Allianz benannt. "Denn ich liebe", lautet ihr Motto.
"Alles, was wir lieben, ist durch den Klimawandel bedroht", lautet die Grundeinsicht der Kampagne. Beim Eis der Gletscher ist die Sache klar. Ebenso einleuchtend ist, dass der Klimawandel Menschen bedroht, natürlich vor allem die ärmeren in den Entwicklungsländern. Etwas weiter ist die Verbindung zum Beispiel bei Weintrauben: In den vergangenen beiden Jahren ist in der Schweiz die Ernte miserabel ausgefallen - weil sich nach zwei milden Wintern die Kirschessigfliege massiv vermehrt hat, die Weichobst befällt. Und Penne Carbonara? "Die Erträge von Hartzweizen – den wir für Pasta brauchen – werden mit zunehmendem Extremwetter immer unsicherer", heißt es im entsprechenden Testimonial auf der Kampagnenwebsite. "Und Speck sollten wir ohnehin sparsam verzehren – denn die Fleischproduktion ist sehr wasser- und energieintensiv und verursacht einen großen Teil der globalen Treibhausgasemissionen.
Ein Boxer tritt im Film zur neuen Kampagne der Schweizer Klimaallianz ebenso auf wie ein Bischof, eine Sängerin - sowie etliche Durchschnittsschweizer
Den Start der Kampagne markierte Ende Oktober ein Kurzfilm, in dem auch Schweizer Prominente auftraten, etwa die Sängerin Stefanie Heinzmann, der Basler Bischof Felix Gmür, das Kabarett-Duo Ursus&Nadeschkin oder der Profi-Boxer Arnold the Cobra. Vereinendes Element ist ein Origami-Herz, für das auf der Klima-Allianz-Website eine Faltanleitung oder eine Druckvorlage zum Herunterladen bereitsteht. Hunderte Menschen haben sich bereits an der Aktion beteiligt, haben auf Twitter, Instagram oder Facebook eigene Fotos oder Texte gepostet. Dasselbe gilt für eine ähnliche Kampagne der britischen Climate Coalition, dort lautet der Slogan "For the Love of ...".
Beide Kampagnen versuchen damit, Einsichten aus der Forschung zu Klimakommunikation umzusetzen: Möglichst wirksame Kampagnen sollten weniger auf Katastrophenstimmung und abstrakte Aussagen setzen, sondern auf einen positiven Duktus. Und auf eine direkte und persönliche Ansprache.
tst