Sie finden sich in fast allen wissenschaftlichen Aussagen zum Klimawandel: Formulierungen zur Gewissheit bzw. Ungewissheit. Der zu erwartende Anstieg der Meeresspiegel zum Beispiel wird meist in einer Spanne von x bis y Zentimetern angegeben. Zahlenangaben etwa zum Schwund des arktischen Meereises werden mit einer Fehlermarge versehen. Der IPCC benutzt in seinen Sachstandsberichten fein abgestufte Skalen von "wahrscheinlich", "sehr wahrscheinlich", "extrem wahrscheinlich" usw.
Eigentlich ist der Umgang mit unvollständigem Wissen etwas völlig Normales in der Forschung, und zwar in allen Disziplinen. Doch während etwa Fehlermargen bei Wahlumfragen oder ungefähre Wahrscheinlichkeitsaussagen zu Nebenwirkungen von Arzneimitteln allgemein akzeptiert werden, sind Unsicherheiten und Ungewissheiten der Klimawissenschaft immer wieder Anlass für Missverständnisse oder kontroverse Diskussionen. So wird bisweilen mit Verweis auf bestimmte Unsicherheiten der Forschung die grundsätzliche Notwendigkeit von Emissionsminderungen rundheraus bestritten.
Wie sich die begrenzte Gewissheit klimawissenschaftlicher Erkenntnisse allgemeinverständlich vermitteln lässt, hat im vergangenen Jahr das Uncertainty Handbook beleuchtet. Herausgegeben von der britischen NGO Climate Outreach und der Universität Bristol versammelt es auf bündigen 20 Seiten kommunikationspsychologisches Hintergrundwissen und praktische Hinweise - einen ausführlichen Text zur Broschüre haben wir hier veröffentlicht.
Neben dem englischen Original liegen nun auch drei Übersetzungen vor: in Portugiesisch, Indonesisch und Deutsch. Sie können direkt bei Climate Outreach oder unserer Partner-Website skepticalscience.com heruntergeladen werden.
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