Für Spötter beginnen die Tücken der Klimakommunikation bereits mit der Vorliebe der Klima-Community für Abkürzungen: So mag es bezeichnend sein, dass jetzt in Österreich ein Projekt zur Klimakommunikation mit einem Akronym gestartet ist, das es in sich hat: C4Austria – Connecting Climate Change Communication in Austria. Doch der anspruchsvolle Name entspricht dem ambitionierten Ziel: Erstmals versucht eine Initiative, die zahlreichen Akteure der Klimakommunikation in Österreich zu erfassen und zu vernetzen.
Das vom Climate Change Centre Austria initiierte und finanzierte Projekt ist am Institut für Geographie der Universität Innsbruck angesiedelt. In einem ersten Schritt will es die Akteure und Institutionen kartieren, die sich in Österreich öffentlich an der Klimadebatte beteiligen – also NGOs und Behörden ebenso wie Wissenschaftseinrichtungen. Das fünfköpfige Projektteam will dabei Themen und Zielgruppen der Kommunikation ebenso erfassen wie die Motive und Kompetenzen der verschiedenen Akteure.
"Der nötige gesellschaftliche Wandel braucht zielgerichtete Kommunikation"
Doch die Bestandsaufnahme ist kein Selbstzweck: "Bislang kocht jede der beteiligten Institutionen ihr eigenes Süppchen", beschreibt C4Austria-Mitarbeiterin Annemarie Körfgen die Ausgangssituation. "Wenn sie aber ihre Kommunikationsstrategien besser aufeinander abstimmen und beispielsweise gezielt Lücken in der Ansprache einzelner Zielgruppen schließen, dann erhöhen sie damit auch das politische Gewicht des Klimathemas." Will heißen: Die Beschreibung des aktuellen Ist-Zustands sieht das Projekt nur als Vorstufe für einen künftigen Soll-Zustand - in dem sich die an Klimakommunikation in Österreich Beteiligten auf gemeinsame Zielvorstellungen verständigt haben, was und wie sie kommunizieren wollen.
Kein Zufall ist es dabei, dass das Projekt pünktlich nach der wegweisenden Pariser UN-Klimakonferenz gestartet ist: "Die in Paris vereinbarte Dekarbonisierung stellt hohe Ansprüche an gesellschaftlichen Wandel", sagt Projekt-Koordinator Professor Johann Stötter. "Gelingen kann diese Transformationsaufgabe nur mit zielgerichteter Kommunikation."
Nächster Zwischenschritt des zunächst auf ein Jahr angelegten Projekts ist ein Vernetzungs-Workshop im Oktober in Wien. Weitere Informationen unter https://www.ccca.ac.at/
cam