Ein Indikator dafür, wie wichtig die Gesellschaft den Klimawandel nimmt, ist sein wachsender "kultureller Fußabdruck" – also dass er künstlerisch verarbeitet wird. Aus Anlass der Expo schaffte es das Thema nun sogar in die Mailänder Scala.

19 Gesangssolisten und fast hundert Orchestermusiker brachten das Stück "CO2"des italienischen Komponist Giorgio Battistelli auf die Bühne. Als Bilder dazu gab es schwebende Engel zu sehen, eine streitende Klimakonferenz, gierig konsumierendes Volk. "Ich war nie ein Aktivist", bekannte Battistelli hinterher einer Reporterin des Bayerischen Rundfunks. "Aber während ich an dieser Oper schrieb, habe ich mich immer mehr für Umweltfragen sensibilisiert. Ich bin sogar ein politischer Mensch geworden. Und ich habe mich da, wo ich herkomme, für die kommende Bürgermeisterwahl aufstellen lassen."

Politik und Oper zusammenzubringen – in Italien hat das nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine Tradition des Gelingens: Verdis Nabucco beispielsweise wurde zum künstlerischen Kristallisationspunkt für Italiens Nationalbewegung.

tst