Christiane Averbeck studierte Biologie und schrieb ihre Doktorarbeit über nachhaltige Ressourcennutzung in Uganda. Sie arbeitete zudem in entwicklungspolitischen Projekten in Ghana, Simbabwe und Uganda, forschte zu Umweltverschmutzung in der Nordsee, unterstützte den Rat für Nachhaltige Entwicklung und engagierte sich in einem Bildungsprogramm für nachhaltige Entwicklung. Seit 2015 ist sie Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland, einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis für Klimaschutz.
1. Nennen Sie bitte eine Sache, die Ihnen wirklich wichtig ist – und die Sie durch den Klimawandel gefährdet sehen.
Als Bauerstochter und Biologin schmerzt mich der Verlust der Artenvielfalt und damit unserer Lebensgrundlage besonders. Tier- und Pflanzenarten sind an spezifische Klimabedingungen angepasst und haben bei deren Veränderung nciht einfach die Möglichkeit, in andere Gebiete auszuweichen. Der Bestand an Korallenriffen wie zum Beispiel des Great Barrier Reef und damit die Kinderstube zahlreicher Fischarten geht infolge der globalen Erwärmung stark zurück. Auch in Deutschland sind insbesondere klimasensitive Insektenarten vom Aussterben bedroht. Es ist zu befürchten, dass durch den Klimawandel die Hälfte der Arten verschwinden.
2. Wann und mit wem haben Sie zuletzt – jenseits Ihres Jobs – über den Klimawandel gesprochen?
Mit meiner Schwester. Wir haben diskutiert, ob man Flugverkehr kritisieren darf, wenn man selbst fliegt.
3. … und mit wem würden Sie sich gerne einmal unterhalten?
Mit Peter Altmaier. Wir fragen uns seit Beginn der aktuellen schwarz-roten Regierung, was das Wirtschaftsministerium im Klimaschutz eigentlich bewegen will.
4. Sie versuchen täglich, Menschen mit dem Thema Klimawandel zu erreichen. Hatten Sie schon einmal einen Aha-Effekt in der Frage, wie das am besten gelingt?
Wenn wir Bündnisse schmieden, können wir Großes leisten!
5. Die Menschen, die Ihnen besonders nahestehen - könnten die zutreffend beschreiben, was Sie in Sachen Klimawandel tun?
Sie können sich vorstellen, dass ich im politischen Berlin versuche, Poliker*innen und andere Entscheider*innen davon zu überzeugen sich mehr für Klimaschutz einzusetzen. Und dies tue ich im Namen und gemeinsam mit einem sehr breiten Bündnis von Organisationen.
6. Stellen Sie sich vor, Sie wären Vorsitzende einer politischen Partei, die den Klimaschutz voranbringen will. Was wäre der Schlüsselsatz, mit dem Sie Ihre Wählerinnen und Wähler erreichen?
Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit! Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt! Nur gemeinsam schaffen wir das! (Seufz!)
Vergangenen Monat in dieser Rubrik:
Lore Zablonier vom Schweizer Verein KlimaSeniorinnen