Wenn Klimaforscher in die Zukunft blicken, dann warnen sie zum Beispiel vor Risiken für die Wasserversorgung - etwa in der Landwirtschaft. Dann fallen Worte wie "Ressourcenknappheit" oder "Nutzungskonflikte" oder ähnlich abstrakte Begriffe.

Die aktuelle Ausstellung des Alpinen Museums in Bern hingegen erzählt Geschichten, berichtet die Schweizer Wochenzeitung WoZ in einer Rezension zur Schau. Zum Beispiel diese: "Willkommen im Jahr 2051! … dem Jahr, in dem der Begriff 'Hinterziehung' nicht mehr mit Steuern assoziiert wird, sondern mit Wasser. Wer nicht registriertes Wasser – Regenwasser zum Beispiel – sammelt, begibt sich in die Illegalität. Big Data ermöglicht die total transparente Wasserkonsumentin: Ein persönlicher Wasserchip misst den individuellen Verbrauch und übermittelt die Daten ohne Zeitverlust. So lässt sich auf Bildschirmen, die in der ganzen Stadt verteilt sind, live mitverfolgen, wenn die Tochter schon wieder vergessen hat, den Wasserhahn im Bad zuzudrehen. Diskussionen darüber, wer wofür wie viel Wasser verbrauchen darf, prägen die abendlichen Tischgespräche." Die fiktiven Geschichten, lobt die WoZ, verbreiteten "nicht einfach düstere Visionen", sondern besäßen auch "subversiven Witz".

Auf innovative Weise werde in der Ausstellung Wissen über das künftige Klima vermittelt. Denn: "Appelle ans Gewissen bringen wenig. Genauso wie eine Wiederholung der mittlerweile sattsam bekannten Fakten zur menschgemachten Klimaerwärmung. Zum Glück sind sich die AusstellungsmacherInnen dessen bewusst. Sicher, das ExpertInnenwissen lässt sich via Touchscreens überall abholen. Auch gibt es immer wieder Tafeln mit historischen Hintergrundinformationen zu entdecken. Gefordert ist aber weniger der Intellekt der BesucherInnen – es ist ihre sinnliche, vor allem ihre auditive Wahrnehmung, die über die verschiedenen Zukunftsszenarien stimuliert wird."

Die Ausstellung richtet sich insbesondere an Jugendliche der Sekundar- und Gymnasialstufe. Sie läuft noch bis 17. September 2017.

tst