Fürs Klima ist es mal eine gute Nachricht: Die Zahl der Menschen, die in Deutschland ein Flugzeug besteigen, ist heute niedriger als vor fünf Jahren. Nach dem Einbruch des Luftverkehrs während der Corona-Lockdowns sind die Passagierzahlen zwar wieder gestiegen – aber sie liegen immer noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Wie die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, sind dafür vor allem die Inlandsflüge verantwortlich. Hier hat sich die Zahl der Fluggäste noch nicht wieder, wie es die Luftfahrtbranche formuliert und es etliche Medien übernehmen, "erholt".
Grafik: Statistisches Bundesamt
International sieht der Trend anders aus, da ist das Vor-Corona-Niveau beim Flugverkehr bereits fast wieder erreicht. Und für die kommenden Jahrzehnte erwarten Fachleute ein weiteres, starkes Wachstum. Das ist gar keine gute Nachricht fürs Klima.
Das Fliegen ist für rund vier Prozent des menschengemachten Treibhauseffekts verantwortlich – Tendenz steigend
Fliegen ist die die klimaschädlichste Art der Fortbewegung, und das liegt nicht nur am CO2-Ausstoß aus der Verbrennung von bislang fast ausschließlich fossilem Kerosin; auch andere Bestandteile der Abgase heizen die Atmosphäre auf. Rund vier Prozent des menschengemachten Treibhauseffekts geht laut wissenschaftlicher Studien auf den weltweiten Flugverkehr zurück, und der Anteil dürfte künftig steigen.
Weltweit – sowohl von wissenschaftlichen Instituten als auch von der Wirtschaft – wird deshalb intensiv daran geforscht, wie die Emissionen von Flugzeugen gesenkt werden können. Auch in Politik, Medien und Öffentlichkeit werden zahlreiche Optionen diskutiert: von effizienteren Triebwerken bis zu gezielten Erhöhungen der Ticketpreise, von Elektro-Flugzeugen bis zum Einsatz synthetischer Kraftstoffe (E-Fuels) auf Basis grünen Wasserstoffs. Aber welche dieser Optionen haben das Potenzial, die Emissionen des Flugverkehrs in wirklich relevantem Maße zu senken? Welche anderen Ideen gibt es vielleicht noch? Und was ist eigentlich mit Kerosin aus altem Speiseöl?
Zu diesen und weiteren Fragen haben wir in einem Artikel für unser Ressort "Was nützt?" den Stand der Forschung zusammengetragen. Wie immer in verständlichen Worten, in übersichtlicher Frage-Antwort-Form und mit zahlreichen Verweisen zu den wissenschaftlichen Quellen. Und wie bei den meisten unserer Artikel in dem Ressort haben wir auch zu diesem wieder eine Infografik produziert, die ein wichtiges Ergebnis der Forschung anschaulich darstellt – und die gern weiterverbreitet werden darf.
red