Im meteorologischen Kalender hat Anfang Juni der Sommer begonnen - Anlass für den Deutschen Wetterdienst (DWD), Bilanz des Frühlings 2020 zu ziehen: Er war deutlich wärmer als der langjährige Durchschnitt, einer der sonnigsten seit Beginn der Aufzeichungen - und schon wieder viel zu trocken. 2020 reiht sich damit in eine Kette von Frühjahren mit zu wenig Niederschlägen. "Bereits zum siebten Mal in Folge konnte der Frühling sein Soll von 186 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit rund 108 Litern erreichte das Frühjahr 2020 nur gut die Hälfte seines vieljährigen Durchschnitts und war eines der sechs niederschlagsärmsten seit 1881." Besonders trocken war es laut DWD-Daten im Thüringer Becken, östlich des Harzes in Sachsen-Anhalt sowie an der vorpommerschen Küste. Dort fiel mit örtlich weniger als 45 l/m² teilweise nicht einmal ein Drittel des Solls.
Nach den beiden extrem trockenen Jahren 2018 und 2019 sind die Folgen der niederschlagsarmen Monate deutlich zu sehen: Für weite Teile Deutschlands zeigt der "Dürremonitor" des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig schon wieder tiefrote Warnfarben. Vielerorts leidet bereits die Landwirtschaft, aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurden größere Wald- und Moorbrände gemeldet.
Aber was genau versteht eigentlich die Wissenschaft unter einer "Dürre"? Wie verhalten sich die verschiedenen Bodenschichten? Wie hängen Hitze und Dürre zusammen? Welche Folgen haben lange Trockenphasen? Und wie können zum Beispiel Ökosysteme, Land- und Forstwirtschaft, aber auch Städte, Industrie und Transportwesen widerstandsfähiger werden?
Diese und weitere Fragen beantwortet ein Faktenblatt, das wir gemeinsam mit der Helmholtz-Klimainitiative erarbeitet haben. Auf zwei Seiten voller Infografiken fasst es wichtige Informationen zu Dürren und Klimawandel in Deutschland zusammen. Das Papier ist zugleich der Start einer Reihe mit dem Titel "Fakten rund ums Klima", in der wir in unregelmäßiger Folge Basiswissen zum Klimawandel kompakt und allgemeinverständlich aufbereiten werden.
Das Faktenblatt "Extremwetter: Dürre" können Sie (in einer deutsch- und einer englischsprachigen Version) hier als pdf-Datei kostenlos herunterladen.
red