Glossar beginnend mit W
Wassersicherheit
Verlässlicher Zugang zu Wasser in einer Qualität und Quantität, die Gesundheit, Lebensgrundlagen oder auch wirtschaftliche Aktivitäten nicht gefährdet.
WBGT-Index
Abkürzung des englischen Begriffs Wet Bulb Globe Temperature. Entwickelt 1956 von der US-Marineinfanterie als Maß für Hitzestress-Belastungen des menschlichen Körpers, fließen in diesen Index Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Sonnenstrahlung ein.
Weißes Zertifikat
Nachweispapier über eine abgeschlossene Energieeffizienzmaßnahme. Innovatives Instrument der Umweltpolitik, bei dem Marktakteure (Energieversorger, Netzbetreiber, Endverbraucher) dazu verpflichtet werden, innerhalb bestimmter Zeiträume bestimmte Effizienzfortschritte zu erreichen, deren Nachweis über Weiße Zertifikate erfolgt. Diese können entweder zum Erfüllen eigener Verpflichtungen verwendet werden oder an andere Marktakteure verkauft werden. Derartige Systeme gibt es beispielsweise in Dänemark, Großbritannien, Italien und einigen Bundestaaten in Australien und den USA. Der Handel mit Weißen Zertifikaten gilt als eines der Hauptinstrumente zur Verbesserung der Energieeffizienz.
Weltklimabericht
Umgangssprachliche deutsche Bezeichnung für die turnusmäßigen Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC. In jeweils fünf- bis siebenjährigem Abstand und in einem sehr aufwändigen Redaktionsprozess wird dabei von ausgewiesenen Fachexperten der Stand der weltweiten Forschung zu Ursachen und Folgen des Klimawandels sowie zu Möglichkeiten der Anpassung und der Emissionsminderung zusammengefasst. Zuletzt erschien 2013/14 der Fünfte Sachstandsbericht; nach der Abkürzung der englischen Bezeichnung "assessment report" wird für diesen auch das Kürzel AR5 verwendet.
Mehr zur Arbeitsweise des IPCC und zum Entstehungsprozess des Weltklimaberichts in unserem IPCC-Kurzporträt (Teil 2)
Wetter
Als Wetter (v. althochdeutsch wetar = Wind, Wehen) bezeichnet man den Zustand der Atmosphäre über einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit z.B. hier und jetzt. Das Wetter ist in Raum und Zeit höchst variabel.
Das Wetter charakterisiert den Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt. Kennzeichnend sind die meteorologischen Elemente Strahlung, Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchte und Wind, sowie die daraus ableitbaren Elemente Bewölkung, Niederschlag, Sichtweite etc. Das Wetter ist das augenblickliche Bild eines Vorganges (Wettergeschehen), das sich hauptsächlich in der Troposphäre, der untersten Atmosphärenschicht, abspielt. Es kann sich – im Gegensatz zur Wetterlage und Witterung – mehrmals täglich ändern.
Wetter und Klima
In der alltäglichen Rede wird oft kein scharfer Unterschied zwischen "Klima" und "Wetter" gemacht. Beide Begriffe klar zu unterscheiden ist aber für das Verständnis des Klimasystems unerässlich.
"Wetter" ist der stets wechselnde atmosphärische Zustand, den wir tagtäglich erfahren. Er ist charakterisiert durch Temperatur, Wind, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Wolkenbedeckung und andere Merkmale. Das aktuelle Wetter ist das Resultat von schnell entstehenden und wieder vergehenden Wetterlagen wie einem durchziehenden Tiefdruckgebiet oder einer etwas länger anhaltenden Hochdruckzone. Wetter ist nur begrenzt, d.h. nicht über einige Tage hinaus, vorhersagbar.
Unter "Klima" versteht man dagegen das durchschnittliche Wetter einschließlich seiner Extremwerte über einen längeren Zeitraum an einem bestimmten Ort. "Klima" ist also nirgendwo direkt messbar, sondern eine Statistik aus vielen Messungen.
WG
Im Zusammenhang mit dem IPCC (zu deutsch Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen) steht die Abkürzung WG für "Working Group", zu deutsch Arbeitsgruppe (AG). Der IPCC hat derzeit drei Arbeitsgruppen, die zu einem IPCC-Sachstandsbericht (AR) eigene Teilbände beisteuern, daneben aber auch Sonderberichte zu Spezialthemen verfassen. Arbeitsgruppe 1 (WG1) beschäftigt sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, Arbeitsgruppe 2 (WG2) mit den Auswirkungen des Klimawandels und Möglichkeiten zur Anpassung, Arbeitsgruppe 3 (WG3) mit Optionen, den Klimawandel zu mindern.
Wolken
Wolken spielen bei Änderungen des Klimas eine besondere, schwer zu bestimmende Rolle. Ihre schnelle Veränderlichkeit, unterschiedliche Gestalt, verschiedene Höhe, differenzierte Reaktion auf Temperatur- und Strahlungsänderungen und ihre zahlreichen und gegensätzlichen Rückwirkungen auf Strahlung und Temperatur machen es äußerst schwierig, sie in Computermodellrechnungen angemessen zu berücksichtigen. Höhere Temperaturen können zur Wolkenauflösung führen. Andererseits kann eine wärmere Atmosphäre mehr Wasserdampf durch Verdunstung aufnehmen, was die Wolkenbildung begünstigen kann. Tiefe und dichte Stratuswolken reflektieren tagsüber die Sonnenstrahlung und wirken abkühlend, während sie nachts die Wärmestrahlung vom Erdboden reflektieren und erwärmend wirken. Hohe Cirruswolken lassen die Sonneneinstrahlung weitgehend passieren, nicht aber die von unten kommenden Wärmestrahlen.
Wolken sind gemäß der Definition der Welt-Meteorologie-Organisation (WMO) so genannte Hydrometeore, woraus sich übrigens auch der Begriff „Meteorologie“ ableitet. Mit einem „Meteor“ sind alle Phänomene gemeint, welche in der Atmosphäre oder am Erdboden beobachtet werden können und aus flüssigen oder festen Partikeln bestehen, oder gar eine optische oder elektrische Erscheinung sind. Wolken bestehen aus kleinen Wassertröpfchen, Eiskristallen oder beidem, die frei in der Luft schweben und den Boden nicht berühren (ansonsten spricht man von Nebel).