Er stand in den Bundestags-Wahlprogrammen mehrerer Parteien – etwa bei CDU/CSU, bei der FDP und auch bei den Bündnisgrünen: der Emissionshandel. Tatsächlich ist dieses Handels- und Begrenzungssystem für den Treibhausgas-Ausstoß eines der wichtigsten Mittel der Klimapolitik in der gesamten Europäischen Union. Doch auch weltweit haben Dutzende größere und kleinere Staaten ähnliche Systeme eingeführt. Und in vielen Ländern gibt es noch ein anderes Instrument der sogenannten CO₂-Bepreisung, nämlich CO₂-Steuern. Zugleich wissen viele Menschen nicht, was genau hinter der gesamten Idee der "Bepreisung" steckt.

Wir haben deshalb den Stand der Forschung zur CO₂-Bepreisung (englisch: "carbon pricing") gründlich aufbereitet. Seit heute findet sich also in unserem Ressort "Was nützt?" ein ausführlicher Text zum Thema – wie immer in übersichtlicher Frage-Antwort-Form, in verständlichen Worten und auf Basis des Sachstands der wissenschaftlichen Forschung. (Weitere Hintergründe zu den Qualitätsstandards unserer "Was nützt?"-Texte finden Sie hier.)

 

„Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Maßnahmen zur Bepreisung von Kohlendioxid die Emissionen reduzieren.” (IPCC, 2022)

 

Der Artikel erklärt die Grundidee des Emissionshandels und häufig vorgebrachte Kritikpunkte. Er beschreibt seine Funktionsweise und Unterschiede zu anderen Instrumenten der CO₂-Bepreisung. Vor allem beantwortet der Text die Frage, ob ein Preis auf Treibhausgas-Emissionen wirkt. Um es vorwegzunehmen - die Antwort lautet: Ja. Oder in den Worten des IPCC: „Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Maßnahmen zur Bepreisung von Kohlendioxid die Emissionen reduzieren.” Allerdings zeigt die Forschung auch, dass CO₂-Preise am stärksten wirken, wenn sie mit anderen politischen Instrumenten kombiniert werden.

Die Kosten, die der Emissionshandel für die Verursacher von Treibhausgasen bringt, werden in den kommenden Jahren deutlich steigen. Das geschieht ganz bewusst und gewollt, denn die Bepreisung soll ja gerade einen Anreiz setzen, den Ausstoß von CO2 zu vermeiden. Seit 2005 nehmen in Europa bereits tausende Kraftwerke und Industriebetriebe am Emissionshandel teil, ab 2027 wird ergänzend ein zweites Handelssystem (im Jargon als "ETS 2" bezeichnet, nach dem englischen Begriff Emissions Trading System) für den Verkehrssektor und die Wärmeerzeugung vollständig starten. Die CO2-Preise werden dadurch für immer mehr Menschen immer stärker spürbar, und die Verwendung der Einnahmen (zum Beispiel für ein "Klimageld") wird die neue Bundesregierung beschäftigen. Die Debatten zum Emissionshandel und generell zur CO₂-Bepreisung werden also sicherlich intensiver.

red

Infografik zum EU-Emissionshandel